S4
»Mitten in Hamburg betreibt das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ein Hochsicherheitslabor der höchsten Schutzstufe. Zwischen tödlichen Lassa-Viren und Kaffeeküche, Schutzanzügen und Pinkelpausen entsteht dort ein ganz eigener Alltag.
Stählerne Wände, Türen mit Nieten und eingelassenen Bullaugen: Die Sicherheitsschleuse erinnert an eine merkwürdige Mischung aus Kühlraum und Schiffskabine. Es riecht nach Essig. Elly P. schaltet das Funkgerät ein, rückt ihr Headset zurecht und streift ein Paar Einmalhandschuhe über, die orange leuchten. Sie schlüpft aus ihren Schlappen und – mit etwas Akrobatik – in einen weißen Schutzanzug mit angeschweißten Gummistiefeln, dicken grünen Handschuhen und durchsichtiger Haube. Dann legt sie ein drittes Paar Handschuhe an, diesmal lilafarben. Den Schlauch der ins Anzuginnere führt, schließt sie an ein Pressluftventil an, das von der Decke hängt. Der Schutzanzug bläht sich auf, dann stöpselt sie ihn wieder ab. "Ich bin so weit. Wenn ihr mich hören könnt, geh ich rein" (...).«
Science Notes Magazin, N° 2/2018 (Gefahr)
Bildredaktion: Sandra Teschow
Text: Uta Schindler